HIGH TATRAS

Riding & Hiking

Die Hohe Tatra – wenn man dieses Gebiet erwähnt, wird man schon ein wenig komisch angeschaut. Hohe Tatra? Was ist das? Wo liegt das? Was wollt ihr da? Es liegt doch noch gar kein Schnee???
In unseren Breiten ist dieses Gebiet vielleicht bekannt, wenn man Ski fährt, aber ansonsten doch recht „unbeleckt“.

Where´s the best place?

Andy war das letzte Mal vor ca. 15 Jahren zum Ski fahren dort, aber kennt das Gebiet sonst auch nicht. Als wir uns überlegten, wo wir unsere Woche Urlaub verbringen wollten, standen wir vor der Überlegung wie wir wandern/photographieren & Motorrad fahren unter einen Hut bringen können.

Polen sollte es diesmal nicht sein und Andy machte den Vorschlag die Slovakei doch abseits des ganzen Skizirkus zu erkunden. Warum eigentlich nicht??? Karpaten – klingt doch eigentlich nach richtig tollen Panoramen okay und auch nach ziemlich anstrengenden Wegen.

Das Ziel stand also fest – blieb nur noch die Umsetzung der Kombination riding & hiking. Uns war ziemlich schnell klar, dass wir das gesamte Gepäck nicht auf den Motorrädern transportieren können, zumindest nicht so einfach. Deshalb mieteten wir uns einen Transporter in welchem wir die Bikes, die Photoausrüstung und den restlichen Kram unterbringen konnten. (und mir blieb der Gewaltmarsch bis in die Slovakei per Motorrad erspart). 

Die knapp 700 km bis nach Poprad. ließen sich ganz gut fahren, nur durch die geringeren Maximalgeschwindigkeiten in Polen zog sich die Strecke etwas hin. Aber das weiß man vorher und so mit dem Bike zu reisen ist gar keine schlechte Idee. 

Poprad in der Slowakei ist ein sehr guter Ausgangspunkt für die Erkundung der hohen Tatra. Der Ort ist groß und bietet viele Einkaufsmöglichkeiten, ist weit genug weg damit man günstig eine Unterkunft finden kann und doch so nah, dass die Tatra einen immer begrüßt.

Unsere Unterkunft

Wir hatten uns vor Beginn der Reise per Unterkunfts - Dealer unseres Vertrauen, eine Unterkunft ausgesucht und waren positiv überrascht, wie groß die Ferienwohnung war. Das alte restaurierte Gutsgebäude war liebevoll eingerichtet, hatte jede Menge Platz und auch die Fahrzeuge waren gut geschützt untergebracht.

Was für Andy den Frühstücksfanatiker besonders toll war – direkt gegenüber unserer Ferienwohnung war ein kleiner Bäcker, welcher jeden Morgen phantastische Brötchen und Hörnchen ( i love it) buk.

Die Action beginnt

Für den ersten Tag nach der Anreise hatten wir eine kleine entspannte Wanderung als Einstieg geplant. Ähm ja, die Strecke zum Popradske Pleso ist zumindest auf den ersten 2,5 km „enstpannt“. Dort läuft man nämlich auf einer sehr gut ausgebauten Strecke durch Heide und Wald.

Schwieriger wird es auf dem letzten Kilometer, dort geht es dann nämlich über schwierigeres Gelände ziemlich steil nach oben.  Aber es lohnt sich, vom Gipfel hat man einen genialen Blick auf den See und die umgebenden Berge mit mehr als 2000m Höhe. Dazu kommt ein irres Wechselspiel aus Sonne, Wolken und Licht, denn für schnelle Wetterwechsel sind die Kapaten bekannt.

Bis wir oben ankamen gab es natürlich diverse Photostops und ab und an eine kleine Pause um die Kräfte mit Hilfe von Snacks und Energiedrinks wieder aufzufüllen. Anmerkung Anja – Ein Hoch auf den Bullen, hilft aber leider nicht gegen den Muskelkater am nächsten Tag.

 

Den Weg nach unten haben wir in weit weniger als den 4 – für den Aufstieg benötigten – Stunden hinter uns gebracht. Verluste hatten wir keine zu beklagen, nur Andys Knie streikte kurz vor Ende der Strecke. Das war auch kein wunder, da Er vor dem Sonnenaufgang die Strecke bereits abgelaufen ist, damit er Fotos schießen kann.

Nice to know:
Was wir nicht wussten – wandern scheint in Polen und der Slovakei ein Volkssport zu sein. Massen an Menschen mit Kind und Kegel, bei Wind und. Wetter. Es gibt jetzt nicht so viele „Startpunkte“ für Wanderungen, aber an den bestehenden gibt es bewachte Parkplätze und mindestens eine Dixietoilette.

Bis zu den eigentlichen Aufstiegen sind es meist weitere Wege, so kann man allerdings auch vor den wirklich anstrengenden Stücken wieder umdrehen und trotzdem die wunderbare Natur genießen.

Muskelkater am nächsten Tag - typisch

Der nächste Tag war aufgrund von Muskelkater und Ausgleich dem dem Motorrad fahren vorbehalten. Nach einem ausgiebigen Frühstück stiegen wir auf die Bikes und freuten uns auf die , zumindest auf der Karte, sehr kurvenreiche Strecke. Es ist ja nicht so, dass wir in einem Rutsch fahren und die Landschaft genießen konnten – nein, in diesem „verfluchten“ Land steht an jeder Ecke irgendein total toll aussehendes Haus oder eine Kirche oder halb verfallene Bauten, in denen man jeden Moment einen Geist zu sehen erwartet. Nein, ganz ehrlich, wir mussten da einfach ständig anhalten, Kamera und Drohne hatten wir ja im Gepäck.

Doch das fahren kam nicht zu kurz und wir genossen die kurvenreichen Straßen, die tolle Landschaft und die sehr freundlichen Autofahrer, die uns in den meisten Fällen schon von weitem Platz gemacht haben. Davon sind wir wirklich begeistert. Wir fuhren eine schöne große entspannte Runde um die Hohe Tatra und machten dann in Polen einen Zwischenstop um leckeren Kuchen zu essen, Kaffee zu trinken und die Anafi starten zu lassen. Das Drohnengesetz in Polen ist recht entspannt und wir hatten vorher gelesen, dass Drohne fliegen in der Slovakei keine einfache Angelegenheit ist. 

Auf dem Rückweg hielten wir an einem kleinen See um den malerischen Sonnenuntergang einzufangen und uns eine kleine Portion „Kitsch“ abzuholen. Da wir nicht so spät zurück in Poprad waren, nutzten wir die Gelegenheit um die nähere Umgebung unserer Ferienwohnung zu erkunden und blieben dann spontan in einem kleinen Burgerladen „hängen“. Und die Entscheidung war goldrichtig! Restart Burger solltet ihr aufsuchen, falls ihr mal in der Gegend seid. Ihr werdet mit handwerklich perfekten Burgern in tollen Variationen belohnt.

Kurz bevor es  an diesem Abend dann ins Bett ging, prüften wir den Wetterbericht und stellten fest, dass die Temperaturen am nächsten Tag auf 27 Grad klettern sollten – da wollten wir eigentlich zum Meerauge wandern – knapp 20km. Also Planung umschmeißen, zum wandern ist es zu heiß, wir fahren Motorrad.

Mit dem Bike unterwegs

Nachdem der kleine Frühstückskönig wieder zugeschlagen hatte, planten wir einen Trip zur Arwaburg – Kultur muss ja auch mal sein. ( in der Zwischenzeit hatte Andy herausgefunden, dass das slovakische Drohnengesetz am 1.7.2018 entschärft und in fast allen Punkten an geltende Regelungen anderer europäischer Länder angepasst worden war). Das hieß, er konnte seine heißgeliebte Drohne doch fliegen ;-) )

Eine nahezu perfekte Kombination, Traumwetter, kurvige Straßen, rücksichtsvolle Autofahrer und eine coooole Burg. 

Die Arwaburg liegt 112m über dem Fluß Arwa auf einer steilen Klippe und war – oh Wunder – Kulisse für einige Filme, die wohl fast jeder kennt. Erwähnenswert sind auf jeden Fall Nosferatu von 1921 und für König Drosselbart von 1984 ( was natürlich für mich als Märchenfan total toll war). Aber auch für Computerspiele – wie z.B. für The Witcher – fungierte die Arwaburg als Inspirationsquelle. Nach einigen Foto – und Drohnenaktionen machten wir uns dann ganz gemütlich wieder auf den Rückweg, wir hatten ja für den nächsten Tag eine etwas anspruchsvollere Tätigkeit geplant.

Wir hielten dann spontan bei einer eindrucksvollen Ruine, welche von weitem irgendwie nach Römern aussah, sich dann beim näheren Hinsehen als ein Hüttenwerk entpuppte.Andy machte einige Aufnahmen, wir stiegen wieder auf die Bikes um unseren Kaffeedurst dann in einem kleinen Kaffee am Liptovska mara zu stillen.

Alles in Allem ein recht entspannter Tag. 

Ein Wolkenbruch - der perfekte Zeitpunk

Am letzten Tag machte uns das Wetter dann doch einen Strich durch die Rechnung. Bereits am frühen Morgen war der Himmel wolkenverhangen und der Wetterbericht kündigte längere Regenfälle an.  Wir änderten also die Route auf eine 2-3 h Strecke ab und fuhren los.

Nach ca. 10 Minuten war von der Straße und der Umgebung kaum noch etwas zu sehen, die Hohe Tatra wollte uns zeigen, was Regen wirklich heißt.

Wir fuhren bis zu unserem Startpunkt für die Wanderung zum Strbske Pleso (Natürlich nicht, ohne zwischendrin mal kurz am Straßenrand für Photos zu halten.) Von dort führen von großen Parkplätzen neben mehreren Sprungschanzen viele unterschiedliche Wege zum großen Hauptsee.  Wir entschlossen uns noch etwas zu warten, ob sich der Regen verziehen würde und kochten uns hinten auf der Ladefläche des  Wagens erst mal einen Kaffee. Was soll man bei Regen denn auch sonst so machen ;-) ?

Letztlich klarte es auf und wir hatten einen tollen Sonne – Wolken – Mix – ideal zum wandern. Wir wählten eine queer Beet Route zu einem kleineren Bergsee und verbrachten wunderbare Stunden mit laufen und photographieren.  Auf dem Rückweg legten wir spontan eine etwas längere Pause ein, um die grandiose Aussicht zu genießen.

Zum Abendessen trugen uns unsere Füße wie von ganz allein noch einmal zu Restart Burger – die Burger sind einfach zu gut.

 

Packliste - alles dabei?

2 Motorräder inkl. Montur

Fotoausrüstung
Sony A7II 
Sony Alpha 6000 
unterschiedlichen Festbrennweiten
Parrot
Anafi
Haufenweise Akkus

Bekleidung & Equipment
Wanderschuhe
Outdoor Jacken von Craghoppers
Wanderstöcke
Trangia + Outoorkaffeemaschine (Ultrawichtig)
Rucksäcke
Trekking - Hosen
NORDWAND PRO PANTS
SILENCE PRO PANTS

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Ich muss gesondert darauf eingehen!

Wir haben vor der Reise lange nach der idealen Hose gesucht. Kleines Packmaß, so leicht wie möglich, aber robust, wasserdicht aber atmungsaktiv – also ne eierlegende Wollmilchsau.

Fündig geworden sind wir bei RevolutionRace. Andy gefiel die Nordwand Pro und ich habe mir die Silence Pro ausgesucht. 

Ganz ehrlich, so eine bequeme Hose, die zudem noch einen wasserdichten „Hintern“ besitzt und auch noch an den Beinen geöffnet werden kann, hatte ich noch nie. Andy stört das ja nicht, aber ich habe immer geflucht, wenn wir irgendwo waren und mal wieder die wasserdichten Unterlagen vergessen hatten.
Wir sind beide keine Freunde von abnehmbaren Hosenbeinen und daher echt begeister darüber, dass man, falls es einem doch mal zu warm wird, die Hosen an den Seiten öffnen kann, so dass die Luft besser zirkuliert.
Das sind nicht unsere letzten Hosen von RevolutionRace, sie sind ideal bei den unterschiedlichsten Wetterbedingungen und Wegbeschaffenheiten. Nach der Woche sind wir definitiv Fans.

OBEN